Was tun gegen
Bauchweh?
Bauchweh? Au weh! Viele Babys haben in ihren ersten Lebensmonaten mit diesem quälenden Problem zu kämpfen. Und wenn die kleinen Würmchen vor Schmerzen schreien, leiden ihre besorgten Eltern mit ihnen.
Der Übeltäter hinter den Schmerzen ist meist der Darm. Genauer gesagt: Blähungen, verursacht durch die Unreife des Darms. Wenn Gase entstehen, nimmt der innere Druck immer weiter zu. Nur können die Kleinen natürlich noch nicht sagen, was ihnen fehlt.
Viele verzweifelte Eltern fragen sich: Wie entsteht Bauchweh und was können wir dagegen tun? Kann man Bauchweh vermeiden? Und was erzählt uns deine Windel? NUK nimmt das Thema genau unter die Lupe. Denn Verstehen ist der erste Schritt, damit der Start ins Leben nicht so sehr aufs Bäuchlein schlägt.
Wie entsteht Bauchweh und was können wir dagegen tun?
Dipl.-Med. Suzanne Knauer-Schiefer, Praxis für Kinder- und Jugendmedizin / Neonatologie, erklärt die Ursachen von Babybauchweh so:
"Zunächst eine gute Botschaft für die besorgten Eltern: So schrecklich es ist, wenn euer Baby vermeintlich Schmerzen hat – gelegentliches Bauchweh ist leider häufig und in den allermeisten Fällen kein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Die allererste und häufigste Ursache für Babybauchweh ist die Nachreifung des Darms. Die gesunde Darmflora baut sich gerade erst auf. Bis dies erreicht ist, übernehmen zunächst andere Bakterien die Arbeit. Das heißt, die Milch wird noch nicht 'richtig' verdaut, sondern auch vergoren. Dabei entsteht Gas, das schmerzhaften Druck ausüben kann. Auch ein Baby muss erst lernen, die Signale des Körpers angemessen zu verarbeiten.
Manchmal schlägt den Kleinen im wahrsten Sinne des Wortes auch Stress auf den Magen. Man darf nie vergessen, wie viel Neues täglich auf das Baby einprasselt. Aber auch hier besteht kein Grund zur Sorge, denn auch das ist völlig normal. Deshalb sind ausgeglichene Eltern, die wissen, das Beste für ihr Baby getan zu haben, die beste Therapie.“
Auch wenn Bauchweh zu den ersten Lebensmonaten einfach dazugehört, haben Eltern selbstverständlich den dringenden Wunsch, ihre Kleinen von den Schmerzen zu befreien. Oder doch wenigstens Linderung zu verschaffen.
Babymassagen haben sich dabei als bewährtes Mittel erwiesen. Sie können den Druck im Bauch lösen, wirken insgesamt entspannend und vertiefen die Bindung zwischen Mama bzw. Papa und Kind.
Der Radler
Das Baby umfasst die Daumen des Elternteils. Der Elternteil hält die Handgelenke und führt große, runde, sanfte Kreisbewegungen aus. Von der Hüfte ganz oben rum bis wieder an die Hüfte.
Der Flieger
Das Baby liegt mit dem Bauch auf dem Unterarm. Eine Hand hält an der Achsel fest, die andere umfasst das Bein. So ist es sicher. Und durch die Position kann die angestaute Luft im Darm leichter entweichen.
Der Ruderer
Das Baby umfasst die Daumen des Elternteils. Der Elternteil hält die Handgelenke und führt große, runde, sanfte Kreisbewegungen aus. Von der Hüfte ganz oben rum bis wieder an die Hüfte.
Der Wischer
Die Daumen streichen von der Nasenwurzel aus über die Stirn bis zu den Öhrchen. In ständiger Wiederholung ist das so angenehm und entspannend, das Babys gern mal dabei einschlafen.
Der Drücker
Mit dem Daumen wird die Handinnenfläche des Babys massiert. Mit leichtem Druck für etwa 60 Sekunden. Abschließend in Richtung Finger ausstreichen. Dann ist die andere Hand dran.
Der Halter
Das Baby lehnt an den angewinkelten Oberschenkeln von Mama oder Papa. Der Augenkontakt ist wichtig. Dann legen sich die Handballen sanft auf die Region unterhalb des Schlüsselbeins und bleiben für zwei Minuten liegen.
Kann man Bauchweh
vermeiden?
Ja und nein! Bauchweh betrifft ca. 80 % aller Babys in den ersten Lebensmonaten und lässt sich nur bedingt verhindern. Doch es gibt zumindest einen einfachen Weg, Bauchweh zu vermeiden: dadurch dass beim Trinken so wenig Luft wie möglich geschluckt wird.
Neugier geweckt? Mehr erfahren >>Was erzählt
uns deine
Windel?
Erwachsene ohne Kinder staunen oft nicht schlecht, wie leidenschaftlich, ausdauernd und interessiert sich junge Eltern mit dem Windelinhalt ihres Babys beschäftigen können. Da wird geschnuppert, verglichen und ganz genau beschrieben. So befremdend es für manche sein mag – der Inhalt der Windel ist tatsächlich aussagekräftig und verändert sich im Laufe des Babylebens erstaunlich schnell. Auch NUK schaut genau hin (und schnuppert), weil das Windel-Orakel viel Interessantes über Babys Leben, Ernährung und Gesundheit erzählt.
Bunt und fest
Isst das Kind hauptsächlich Brei, kann der Stuhl alle möglichen Farben annehmen. Je nach dem, was auf dem Speiseplan stand. Die Konsistenz ist dann fester. Und der Geruch ist gar nicht mehr so „babysüß“.
Grün schaumig, stechender Geruch
Wenn diese Beschreibung auf den Stuhl zutrifft und er auch am nächsten Tag noch so ist, kann das auf eine Infektion hindeuten. Zeit für einen Besuch beim Kinderarzt. Das gleiche gilt bei Durchfall. Auch bei Verstofpung oder wenn das Kind Schmerzen beim Stuhlgang hat, soll ein Arzt konsultiert werden.
Gelblich, fest und stinkig
Bei Kindern, die von Anfang an Milchnahrung zum Anrühren bekommen, entfällt übrigens der Spritzpups. Auch hier landen gelbliche, aber festere Ausscheidungen in der Windel. Den Fläschchen-Stuhl erkennt man aber auch mit verbundenen Augen – an seinem intensiven Geruch.
Gelb und Weich
Wenn das Kind die sogenannte reife Muttermilch bekommt, verändert sich auch das Häufchen. Alle Schattierungen von gelb und Konsistenzen von weich bis flüssig sind jetzt normal. Entsprechend oft kann davon auch etwas in der Windel landen.
Hellgrün und Flüssig
„Spritzpups“ – so nennen Hebammen die hellgrünen, flüssigen Tröpfchen, die auch schonmal meterweit durchs Zimmer schießen können. Kein Scherz. Nach der ersten Muttermilch – dem Kolostrum – gibt es eine andere Art der Milch, die etwa zwei Wochen lang produziert wird. Sie macht Babys Stuhl so hell und „spritzig“.
Schwarz und zäh
Es ist schwarz, es ist zäh und hat mit einem Häufchen irgendwie nichts gemeinsam. Aber: Es ist völlig normal. Die „Kindspech“ genannte Ausscheidung ist der erste Darminhalt, der in der Windel landet. Wenn es innerhalb von 48 Stunden nach der Geburt da ist, dann arbeitet der Darm optimal. Aber auch wenn man auf die zähe Masse etwas länger warten muss, ist das kein Grund zur Sorge.